Das Wort Höhentraining ist vielleicht etwas zu hoch gegriffen, aber tatsächlich gibt es auf dem Weg einige Höhen zu überwinden. Und das fängt bereits mit der ersten Etappe zwischen St. Jean Pied de Port und Roncesvalles an, wenn man über den Pass die Pyrenäen überwinden möchte. Das Höhenprofil sieht dann so aus:
Zwischen St. Jean Pied de Port (180 m) und der höchsten Stelle bei Col Lepoeder (1432 m) liegt ein Höhenunterschied von 1252 m, der auf einer Strecke von ca. 20 km bezwungen werden muss. Wie könnte man das üben, wenn man quasi auf dem flachen Land wohnt? Die höchsten Erhebungen hier sind Müllberge. Müllberge? Richtig, da geht was: In Hummelsbüttel gibt es den alten Müllberg mit dem Hummelsee, der an einigen Ecken auch recht steil und somit schön unwegsam zu erklimmen ist. Er hat etwa eine Höhe von ca. 76 Metern und wenn man die oben genannten 1252 m durch 76 m teilt, erhält man 16,5. Man muss diesen Müllberg also "nur" 16 bis 17 Mal besteigen und ist damit also eine Höhe von rund 1200 m auf und wieder abgestiegen. Das Trainingspensum für den 19.03.2016 war somit festgelegt: 16 mal diesen Müllberg rauf und wieder runter und das in voller Ausrüstung und ohne Stöcke wie beim Jakobsweg selbst. Der Rucksack wog 8,6 kg.
Die Wettersituation am Anfang und am Ender der Kraxelei:
Das Startwetter war perfekt... | ... leider gab es kein Regen! |
Hier an der Infosäule habe ich geparkt. Dies war der Start und jede Runde wurde hier abgeklatscht. Das Ziel lag oben auf dem Berg - etwa da, wo die Birke in Bildmitte den Gipfel kreuzt.
Das war der schöne Weg, den es zu erklimmen galt - also zunächst an der Abzweigung links und dann bergauf:
Weiter...
...noch weiter...
zum letzten steilen Anstieg mit Wegevariationen, damit es nicht langweilig wird.
Ziel ist der Steinhaufen - hier gegen 08:10 Uhr noch im Nebel gelegen:
Es erwartet einen bei klarer Sicht aber auch eine grandiose Aussicht (bitte anklicken zum vergrößern):
Nächste spannende Frage: Wie verändert sich der Jung über die rund 3:45 Stunden?
08:10 h (76 m) |
08:22 h (152 m) |
08:35 h (228 m) |
08:47 h (304 m) |
09:00 h (380 m) |
09:12 h (456 m) |
09:25 h (532 m) |
09:38 h (608 m) |
09:53 h (684 m) |
10:06 h (760 m) |
10:20 h (836 m) |
10:34 h (912 m) |
10:47 h (998 m) |
11:00 h (1064 m) |
11:14 h (1140 m) |
11:28 h (1216 m) |
Man sieht es mir kaum an - ein Lächeln geht noch, aber ich gebe zu, die Beine wurden mir nach fast 4 Stunden rauf und runter doch etwas lahm und meine Knie spürten die Belastung auch. 1216 m Höhe habe ich geschafft, wenn auch nicht, wie im richtigen Gebirge, wo es sich dann über eine Distanz von 20 km hinzieht. Grob geschätzt bin ich die Hypothenuse eines rechtwicklingen Dreiecks gelaufen, welches aus der Ankathete (Luftlinie ca. 445 m) und der Gegenkathete (Höhe ca. 76 m) besteht. Die einfache Distanz den Müllberg hoch entspricht in etwa der Wurzel aus (Luftlinie² + Höhe²) = 450 m. 16 mal rauf und runter sind dann immerhin doch 14,4 km in knapp 4 Stunden gewesen.
Fazit: Der Junge wird es packen !!!
PS: Diesen entzückenden Einkaufzettel fand ich unterwegs. Da kann sich jeder eine Geschichte zu ausdenken (bitte anklicken zum vergrößern):
Kommentare
Respekt für die Arbeit mit der Internetseite
http://www.asanayoga.de/blog/yoga-baum-vrksasana/