01.05.2016 von Fisterra zurück nach Hamburg
In der Nacht entschied ich, dass ich doch versuchen möchte, an einem Tag direkt nach Hamburg zurück zu reisen. Der Bus von Fisterra zurück nach Santiago sollte erst um 9:45 Uhr und so blieb noch genug Zeit für ein tolles Frühstück zusammen mit Rene in einer Bar am Hafen. Die Bar wurde von einem Deutsch-Spanischen Paar geleitet und so gab es hier sogar ein Müsli mit frischen Früchten (Banane, Apfel, Mango - alles nix Dose!).
Blick aus der Bar zum Hafen von Fisterra beim Frühstück.
Kurz vor der Abfahrt traf ich sogar noch meine Camino-Schwester Sudha aus Santa Cruz (Kalifornien) wieder. Mit ihr ging ich vorher einige Tage zusammen und übte mich nebenbei in Englischer Konversation. Die Busfahrt dauerte etwa drei Stunden lang und zwei Stunden davon fuhr der Bus an der Küste via Cée usw. Richtung Santiago. Echt schön bei diesem mal wieder super Wetter.
Mit Hilfe von Claudia, diverser Kollegen, einer sehr netten Dame von Vueling sowie einem sehr hilfsbereiten Lufthansa Checkin-Kollegen aus Barcelona gelang tatsächlich noch die komplette Heimreise nach Hamburg zurück. Leider wurde mein Rucksack beschädigt, aber das wird geregelt.
Da ich noch nicht gleich schlafen konnte, bereitete ich mir noch einen netten Happen zur Nacht.
Öldardinen aus der Dose - noch in Spanien irgendwo als Notration gekauft, gegessen mit meinem Göffel. Dazu einen Linie-Aquavit sowie als Nachtisch zwei Kuchen, die mir mein Schwesterherz neben diverser anderer Dinge schon besorgt hatte :-)
Mein Körper ist wieder angekommen und es geht ihm gut. Ein lütt büschen ausgelaugt vielleicht, aber das wird schon wieder. Mein Geist ist nur zum Teil angekommen. Teile von ihm sind noch auf dem Camino oder verarbeiten noch die Eindrücke. Zu mentalen Dingen und Erlebnissen werde ich online nichts berichten. Das mache ich lieber im persönlichen Gespräch. Gelernt habe ich jedenfalls, dass WhatsApp, Facebook & Co. die Menschen nicht wirklich zusammen bringt. Man muss Zeit miteinander verbringen, reden und sich dabei idealer Weise auch in die Augen schauen können. Im Gunde ist das so einfach.
Was das Theme Füße angeht, kann ich Euch nur sagen: Seid dankbar und behandelt sie achtsam.
Meine Füße sind bis zum Ende ohne Blasen geblieben und sie haben mit den rund 900 km eine Menge mitgemacht und ausgehalten.
Vielen lieben Dank an alle, die mir beigestanden haben. Für mich war das schön zu wissen, dass jemand in der Heimat an mich gedacht und mich über diesen Block ein wenig begleitet hat. Wer mehr über den Camino von mir wissen möchte, lädt mich oder sich einfach zum Klönschnack ein. Ich habe noch Hunderte Fotos zur Inspiration - gehen muss aber jeder seinen Camino selbst :-)
Teil eines Zaunes direkt am Camino