10.06.2024 von Kroge nach Wahlde (25,6 km)
Des Nachts wachte ich auf und bemerkte, dass am Abend gegen 21:45 Uhr jemand von der heutigen Bleibe (Hotel Café Wahlde, 82 Euro Zimmer plus 15 Euro Frühstück) angerufen hatte. Was bedeutete das? Hatten die mit mir gerechnet, obwohl ich erst heute dort Übernachten wollte? Anrufe und Emails brachten um 0:06 Uhr natürlich keinen klärenden Erfolg, aber dafür mich um meinen Schlaf, weil ich die restlichen beiden reservierten und mühsam geplanten Übernachtungen gefährdet sah...
Ein Käsebrötchen von gestern hatte ich für den Morgen noch und in der Küche gab es Kaffeepulver, um einen Räuberkaffee zu kochen. Das reichte und ich begab mich um 6:00 Uhr auf Tour. Nach etwa 7 km konnte ich bei einer Pause beim Bäcker in Steinfeld endlich das Hotel erreichen und ich war tatsächlich irriger Weise für gestern eingetragen gewesen, aber sie würde mich problemlos auf heute verschieben - Gott sei Dank!
Zusehens wurde das Wetter gemäß der Prognosen nun schlechter und ich musste erst mit meinem Regenponcho dagegen halten und die ca. letzten zwei Stunden bis zum Hotel um 12:30 Uhr zusätzlich mit den Regengamaschen. Die Kombination funktionierte aber sehr gut. Wie Rumpelstilzchen kam ich im Hotel an und es war ein Traum: Tolles Zimmer, unheimlich nettes Personal, ein bescheidenes Essen, obwohl die Küche eigentlich geschlossen ist, lecker Kaffee mit Haferdrink und hausgemachter Kuchen sowie schnelles WLAN.
Hier in Kroge ist die Welt noch in Ordnung. Beim dreitägigen Schützenfest wurde Jonas zum König gekürt bzw. gekrönt. Es sei ihm wirklich gegönnt:-)
Der Sinn dieses Plastik-Kleppers hat sich mit nicht erschlossen, aber ich bin ja auch aus der Stadt und daher mit den Sitten und Gebräuchen der Dörfler nicht vertraut.
Morgen-Michel gegen 7:30 Uhr nach ca. 7 km auf Tour.
Dieses alte Gebäude hat der NABU übernommen und an allen Wänden zahlreiche Nistmöglichkeiten geschaffen.
Heute gab es viel mehr engere Wege im Vergleich zu den meist breiten Feldwegen der letzten Tage.
In der Nähe des Mordkuhlenbergs wurde es schon feuchter. So getragen, kann der Regenponcho schnell nach vorne übergestreift werden - oder auch schnell wieder zurück ohne den Rucksack abnehmen zu müssen.
Enge Wege durch waldiges Gebiet - Dammer Berge.
Auch wenn Santiago noch fast 3.000 km entfernt ist, lässt diese Markierung hoffen :-)
Das Wetter wurde immer nasser.
In dieser Hütte machte ich eine kurze Pause und streifte auch noch die Regen-Gamaschen über.
Diese drei Ladies konnte der Regen nichts anhaben. Ihren Pferden wohl auch nicht.
Als hätte ich es geahnt, ging hier der Weg durch. Nur mit einer normalen Hose wären die Hose bis zu den Knien klitschnass und die Schuhe eventuell schon durchgenässt gewesen. Yes, in der Vergangenheit hatte ich das Problem des Öfteren und es liegt natürlich auch daran, dass die Wege nicht ordentlich gepflegt bzw. gemäht werden.
Dies ist der berühmte Schwanenteich bei Wahlde, auf den im Vorwege diverse Wegweiser hinwiesen, aber weder ließen sich die Viecher blicken noch wurde das fast gleichnamiges Ballet aufgeführt.
Der Butzemann hat sein heutiges Ziel erreicht.
In diesem Gebäude sind Hotel, Café und Restaurant untergebracht.
Mein großes Zimmer mit Terrasse. Bei besserem Wetter hätte ich die Terrasse auch sehr gerne genutzt. Man sieht nur Wald und Wiese nach hinten heraus.
Stärkung 1: Kaffee mit Haferdrink und Strammer Max*)
Stärkung 2: Noch'n Kaffee mit Haferdrink und lecker Kuchen*)
Stärkung 3: Abendessen in Form eines frischen Salats*)
*) Zur Frage: Warum fotografiert der Mann sein Essen?
Wenn man täglich fast 30 km zu Fuß und mit Sack und Pack unterwegs ist, dann ist das körperlich auf Dauer eine Strapaze. Um am nächsten Tag wieder fit genug zu sein, bedarf es meiner Meinung nach vier wesentliche Dinge:
a) Genug guten Schlaf und Ruhe. Schnarcher, Zähneknirscher, Stinker, Schnacker, Spacken und dergleichen im gleichen Raum sind kontraproduktiv.
b) Pflege der körperlichen Zipperlein, wie ausgiebiges und richtiges Dehnen, behandeln von Blasen, eincremen der Füße, nutzen der Black-Roll, Massagen usw.
c) Alkohol-Exzesse vermeiden. In Spanien erlebe ich das Angebot einer halben Flasche Rotwein (Vino Tinto) als obligatorisch und mit dem Spruch "No Vino - No Camino!" trinken einige Leute mehr als ihnen gut tut. Wie soll sich der Körper in der Nacht um seine Heilung kümmern, wenn er primär mit dem Abbau von Alkohol beschäftigt ist?
d) Gutes und nahrhaftes Essen. Manche Touren dauern so lange wie die übliche Tagesschicht eines Arbeiters oder Angestellten und ein gutes Essen am Abend sowie die Imbisse im Rahmen einer kurzen Rast sind da sehr willkommen. Man freut sich darauf. Und zu guter Letzt will auch Mutti wissen, dass der Bub genug zu Essen bekommt.