13.06.2024 Nachbetrachtungen, Nachbereitung und Ausrüstung
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Erster Eindruck zur Tour:
Dies war mit 12 Etappen und rund 330 km eine eher kleine Reise, aber sie verfehlte ihre Wirkung nicht d.h. der Kopf konnte entspannen und der Körper ordentlich arbeiten. Der Weg hatte mir Freude macht und auch das Wetter spielte mit. Nur an einem Tag gab es viel Regen und ich musste mich mit Regenponcho und Regengamaschen entsprechend schützen. Es gab kaum Steigungen auf dem Weg und die Ausschilderung war im Großen und Ganzen in Ordnung. Meine Büch von 2020 bzw. 2022 waren teilweise nicht mehr aktuell, was die örtlichen Gegebenheiten anging und manchmal wurden die Wegweiser nicht gepflegt, was immer schade und manchmal ärgerlich ist - wenn man sich deswegen nämlich verläuft.
Kosten:
Ohne die Kosten für Ergänzungen zur Ausrüstung habe ich ca. 950 Euro für Unterbringungen, Verpflegung und Rückreise ausgegeben, also rund 80 Euro pro Tag. 2023 habe ich in den 32 Tagen auf dem Camino del Norte in Spanien rund 72 Euro pro Tag ausgegeben. Die relativ teuren Flüge konnten dabei natürlich auf mehr Tage umgelegt werden. Somit wäre das Pilgern in Deutschland nicht so viel teurer als in Spanien. Die An- und Abreise in Deutschland ist in günstiger, aber Unterkünftige und Verpflegung sind in Spanien günstiger. Bei langen Touren schneidet Spanien günstiger ab.
Unterbringungen:
Ich hatte bis auf kirchliche Gemeinden alle Varianten von privaten Unterbringungen, Jugendherbergen, Pensionen und Hotels ausprobiert bzw. probieren müssen, da es nicht überall freie Betten gab. Dir kirchlichen Angebote waren teilweise sehr dürftig, was Matratzen auf dem Fußboden oder keine Duschen anging. Das wollte ich nicht. Aber über all bin ich zu sehr unterschiedlichen Preisen und Niveaus sehr gut und freundlich aufgenommen worden. So würde ich z.B. private Unterbringungen durchaus den Hotels wieder vorziehen - wegen des Preises und wegen des möglichen Austauschs mit den Gastgebern.
Verpflegung
Auch in Deutschland empfielt es sich, immer etwas Brot und z.B. Käse dabei zu haben, wenn einen der Hunger überfällt und sonst keine Essensangebote in der Nähe sind. Was in Spanien die Bars waren, die Kaffee und ein paar Happen zu essen anboten, das waren hier die Bäcker, die häufig schon früh öffneten und zumindest Kaffee und Brötchen sowie ein passende Sitzgelegenheit anboten.
Ausrüstung
Ich hatte wieder alles dabei, was notwendig. Regenschutz ist immer wichtig, Antibrumm habe ich nur einmal nutzen müssen und auch die doppelten Gürtel haben sich bewährt, so dass man einen verschwitzten und nassen Gürtel nicht auch noch am Abend nutzen muss.
Gesundheit
Wie immer sind die ersten Tage recht anstrengend. Der Körper braucht bei mir eine gute Woche, um dann jeden Tag ohne Probleme 30-35 km mit Gepäck wandern zu können. Meine Blackroll in der Dusche hilft den Füßen beim abendlichen Duschen (Entspannung der Plantarfaszie unterm Fuß) und die richtigen Dehnübungen für Waden und Schienbeinmuskeln helfen ungemein, wenn man nicht wie Quasimodo durch die Gegend humpeln möchte. Dazu habe ich auch Magnesium dabei, dass ich bevorzugt am Nachmittag vor einer längeren Tour einnehme, damit es am nächsten Morgen (bereits verdaut) den Muskeln zur Verfügung steht.
Andere Pilger:
Erst am vorletzten Tag traf ich mal andere Pilger in Form eines älteren Pärchens aus Erfurt, das den Weg von Bremen nach Köln gehen wollte. Sonst habe ich keine weiteren Pilger gesehen, was ich sehr schade fand, weil ich mich durchaus mit ihnen hätte austauschen wollen.
Unterm Strich...
...würde ich die Reise via Köln und Trier gerne fortsetzen und sähe dem positiv entgegen. Deutschland hat auch wirklich schöne Ecken zum Wandern.
Pilgerpass
Buen Camino - Guten Weg