15.04.2018 von Casar de Caceres nach Canaveral (33,9 km)
Um es gleich zu sagen, das war nicht mein Tag. Erwartungsgemäß war der Schlafplatz an den Klos nicht der tollste, aber die besseren waren ja schon vergeben, als ich kam. Also früh hoch, Sachen gepackt, etwas Brot mit Scheiblettenkäse :-( gegessen und los. Kaffee gab es in dem Ort um 7:00 Uhr wohl noch nicht. Also ohne Kaffee, aber dafür mit Stirnlampe los. Bis zum Ziel in Canaveral gab keine Bar und keine trockene Rastmöglichkeit - also 8 Stunden nonstop unterwegs ohne Pause.
Appropos trocken und Regen. Den ganzen Tag fiel feiner Regen vom Himmel, der mich durchgehend unter den Regenponscho zwang. Normalerweise ist das auch im richtigen Leben kein Thema: Man sprintet schnell zum Auto und die paar Regentropfen machen schon nix. Hier aber ist man über Stunden hinweg trotz Regenponscho recht schnell schweißnaß. Die Ärmel von Wolljacken lassen sich nicht mehr hochziehen, die Hosenbeine werden nass und die Beine kalt und alles fühlt sich klamm an, weil alles auch klamm ist. Es bilden sich auch viele und zum Teil große Pfützen und man wird zum ständigen Pfützenumspringer. Ganz ehrlich, ich kann dem Regen beim Wandern und Pilgern echt nix abgewinnen. Regen macht nur Ärger. Regen, zumindest am Tag, tut nicht not!
Abmarsch im Morgengrauen. Frau Kuh sieht auch noch müde aus.
Unsere Schwarzbunten Kühe gibt es jetzt auch hier.
Die meisten Schafe lagen auch noch so herum, aber sie schauten zum Teil auch interessiert herüber.
Diese Kuh war nicht weggesperrt bzw. der Weg geht durch Ihr Reich. Übrigens wird hier abends im TV immer noch Stierkamp gezeigt. Ich dachte, das wäre schon längst abgeschafft. Diese vorsätzliche Tierquälerei zur Belustigung eines johlenden Publikums finde ich unerträglich.
Landschaft von heute im Regendunst.
Der Tajo-Stausee.
Nochmal der See etwas klarer und mit vielen bunten Blumen.
Bridge under construction!
Wer gestern gut aufgepasst hat, der weiß, was sich hier in Massen tummelt.
Zusammen mit meinen grunzenden und überaus intelligenten Freunden sang ich noch ein Lied und zog dann weiter.
Solche Pfützen hasse ich. Da kommst Du nicht heil durch, ohne in Modder zu treten oder mit irgendwas hängen zu bleiben. Also geht man rechts runter ins hohe Gras und schaut, ob man dort durch kommt. Die unteren Hosenbeine sind danach jedenfalls klitschnass.
Warum tut man sich das an? Sturheit? Selbstfindung? Spaß an der Freude?
Kurz vorm heutigen Ziel bin ich nun erstmalig auf glitschigen Felsen ausgerutscht, aber der Rucksack, auf den ich fiel, dämpfte alles ab. So hat mich das nur etwas Tapete gekostet, die ich mit Sterilium sauber wusch - ich weiß, das macht man so nicht, hatte aber nix besseres. Heute waren es zu 75% Wege mit Geröll und Steigungen, die immer die Gefahr von Unfällen beinhalten.
Ca. 15:30 Uhr: Erster Kaffee des Tages mit Käsestulle.
Ca. 16:00 Uhr: Kaffee und Kuchen des Nachmittags.