25.04.2018 von Zamora nach Montamarta (18,7 km)
Früh aufgewacht, packte ich meine sieben Sachen und aß meine eigenes Futter zum Frühstück. Im Hotel gab es zum Abschied noch einen großen Café con Leche und dann um 7:15 Uhr ging es ab auf die Piste.
Den Weg aus dem Straßengewimmel von Zamora heraus fand ich ohne Probleme, aber bei dem Kreisel, wo es laut Buch heißt „den Kreisel überqueren“, hätte ich quasi links abbiegen müssen. Als Folge musste ich ein paar km parallel zur N-630 laufen, die hier stark befahren ist. In Roales del Pan fand ich dann auf den korrekten Weg zurück und ging ihn allein bis nach Montamarta. Ich war um ca. 11:00 Uhr vor Ort, was bei 19 km kein Problem ist, aber es sollte sehr warm werden und ich hätte noch 16 km bis zur nächsten Ortschaft, die nur über eine einfache öffentliche Herberge verfügt, weiter gehen müssen.
So blieb ich in Montamarta in der Pension „El Tio Bartolo“ für 20,- Euro ohne eigenes Bad. Da ich aber der einzige Gast bin, gehört mir eigentlich alles. Die Duschen sind warm und die Elektrik (wie so häufig) zum Davonlaufen.
Hier im Ort scheint alles in der Hand einer Familie zu liegen. Vattern kümmert und regelt alles, Sohnemann kassiert die Pension und repariert den Kicker in der Bar und die Tochter kassiert im Supermarkt und managed die Bar. Die Mutter habe ich noch nicht gesehen. In der Bar gab es Bocadillo con Quezo mit Bier und Kaffee und außerdem traf ich dort Hiro und Andres wieder. Das Restaurant öffnet um 19:30 Uhr für Menú del Dia. Bin schon gespannt.
Im Restaurant erschienen fünf Pilger zeitlich versetzt zum Menü und jeder wurde an einen anderen Tisch platziert. Claudia aus Osnabrück, Charlotte aus der Schweiz und ich fanden das suboptimal und so setzten wir uns zusammen und hatten einen netten Abend. Morgen sieht man sich dann wohl nach 23 km in Granja de Moreruela wieder.
Sonnenaufgang mit schwach erkennbarer Sonne. Das ist nicht spannend, aber immer einer der wichtigen Parameter, wenn man sich auf den Weg macht - etwa so wie Temperatur, Regen, Geräusche und Verkehrsaktivitäten.
Selfie mit einem hoffentlich etwas erholter aussehenden Michael.
In Roales del Pan muss es jemanden geben, der gerne Skulpturen aller Art fertigt. In diesem Garten gab es alle möglichen Tiere, Pilger mit Rucksack sowie Rotkäppchen und der Wolf. Das Sonnenlicht ließ leider kein besseres Foto von der Szenerie zu.
Ansonsten gab es wieder weite Landschaften mit langen, aber sehr gut zu gehenden Wegen. Im Hochsommer muss das hier höllisch sein bei Temperaturen von locker über 40°C im Schatten, aber eben ohne Schatten.
Hier noch mal ein Blick zurück. Die Besonderheit besteht in dem einzigen erkennbaren Verfolger, einem kleinen Franzosen, der es tatsächlich wagte, mich zu überholen. Außerdem sieht man rechts die noch unfertige Hochgeschwindigkeitstrasse, einer neuen Bahnverbindung zwischen Madrid, Zamora, Ourense, Santiago und A Coruña.
Wegweiser zu allen öffentlichen Geschäften des Familienklans: Bar, Restaurant, Pension und Supermarkt. Die Bar ist rechts klein zu erkennen. Mehr gibt es in diesem Ort eigentlich auch nicht.
Ja ja, ich weiß, immer das gleiche Futter. Was meint Ihr denn, wie sehr ich mich nach einem tollen Salat oder einem gebratenen Fisch sehne? Und erzählt mir jetzt hier bitte nix vom frischen Deutschen Spargel & Co...
Die Pension „El Tio Bartolo“ von außen. Unscheinbar.
Meine bescheidene Kimenate.
Mein dafür umso großzügigerer Innenhof, unter dessen Schirm ich jetzt sitze und diese Texte verfasse. Es sind gerade 26°C und ich genieße die Ruhe, das heißt, einige Vögel unterhalten sich hier noch ganz angeregt.
Vorweg wenigstens ein paar Vitamine - wenn auch ohne Spargel.
Hinten dran Fisch in Eihülle.