30.04.2018 von Mombuey nach Puebla de Sanabria (32,7 km)
Die Nacht über hatte es etwas geregnet und es war am Morgen nur etwa +1°C warm. Die Prognosen wiesen auf instabiles Wetter hin, aber ich hatte den ganzen Tag wirklich Glück, obwohl ich zwei mal den Regenponscho kurz überzog. Die ganzen 32 km traf ich keinen anderen Pilger und fast keine anderen Passanten. In den Dörfern, durch die ich kam, wohnt entweder fast keiner mehr oder man geht nur raus, wenn es notwendig ist. Mein am Ziel anvisiertes Hostal „La Trucha“ hatte wegen Renovierung gar nicht geöffnet und auf die Albergue Municipal im Ort habe ich nach dem kalten Tag gestern in unserer zugigen Hütte keine Lust.
Unterwegs fand ich eine Werbung für das „Hostal Carlos V“, welches nach booking.com 67,- Euro kosten sollte, aber ich bekam es als Peregrino für 40,- Euro pro Nacht. Es ist aber ein total schönes Zimmer mit einem schönen Bad in der Altstadt einem von vielen Touristen besuchten Ort „Pueblo de Sanabria“. Das sei mir zwischendurch gegönnt. Morgen geht es immerhin ca. 30 km über den höchsten Punkt der Tour mit ca. 1360 m und dort liegt hoffentlich kein Schnee! Dieser Ort hier liegt bei etwa 900 m.
Der Bart ist wieder ab, der 1. Lack auch, aber das gehört zum Leben dazu, wenn man über 50 Jahre alt ist :-)
Katzentreff am Morgen.
Eine alte Kirche im Dorf. Jedes Dorf hat hier eine eigene Kirche.
Mutter und Kind. Endlich sehe ich mal wieder Tiere am Weg. Nur Kühe und Schweine sind irgendwie dauerhaft verschwunden.
Hier hat es gleich zwei umgehauen, also links den Infostein des Camino Sanabres sowie den Hund rechts, der noch nicht mal Lust hatte mich anzubellen.
Appropos Infosteine - diese findet man von Zeit zu Zeit am Wegesrand. Wer Spanisch lesen kann, kann uns dies als Kommentar ja mal übersetzen.
Ein Esel beim Grasen.
Es ging heute wieder oft durch diese toten Wälder. Ich vermute, dass das parasitäre Kraut die Bäume letztlich umbringt.
Diese Kirchentür zeigt eine Darstellung des Fegefeuers, um den Leute Angst zu machen vor der Hölle.
Schönes Naturschauspiel mit Bergen, Wolken, Licht und Schnee.
Werbeschild zu meiner heutigen Unterkunft weit vorm Zielort, aber erfolgreich, weil ich wohne dort heute ja :-)
Mein Schlafzimmer.
Mein Bad.
Bestellt habe ich Bier und Oliven. Bezahlen muss ich nur das Bier. Anscheinend hat jeder Wirt unterm Tisch einen Eimer mit Oliven stehen, die er dann gern gratis zu einem Getränk mit anbietet - das finde ich gut.
Dann bestellte ich einen Milchkaffee plus das sehr leckere Selbstgemachte, dass ich aber ganz sicher bezahlen muss. Ich halte es für eine Art Crème Brûlée.
Wenn Ihr Kinder oder Enkel habt oder kennt, dann schenkt ihnen unbedingt Formen-Spiele wie dieses hier für Kleinstkinder. Sie helfen später im Leben zu erkennen, welche Dinge man idealerweise wohin tut, was passt und was nicht.
Ihr könnt sicher schnell erraten, welcher Stempler so ein Spiel hatte und wer nicht. Die Tusse aus der Kirche haut doch glatt ihren Stempel in die Mitte der 2. Reihe rechts, obwohl ich ihr das linke Feld klar und deutlich zeigte. Ein Feld hätte allemal gereicht. Der Depp oben links hätte seinen Stempel auch weiter nach rechts rücken können. Wenn ich mangels freier Felder in Santiago einen zweiten Ausweis starten muss, bekomme ich die Krätze.
Hier mein Andessen: angekokelt und zu trocken. Ich kann ja nicht, wie sonst so viele Franzosen hier mit Toast und Kaffee, meine Pizza ins Bier tunken.
Live-Musik jetzt hier in meinem Hostal. Vielleicht wirde der Abend doch noch nett...
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